top of page
janine

Haarausfall nach dem Absetzen der Pille.

Aktualisiert: 6. Nov. 2023

Wie alles begann...

Früher hätte ich mir nicht ansatzweise vorstellen können, dass ich mal Probleme haben werde mit Haarausfall, denn meine Haare waren immer sehr lang, voll, lockig und glänzend. Noch heute schaue ich mir Bilder an und frage mich, wie ich diese wunderschönen Haare als selbstverständlich wahrnehmen konnte?


Alles begann mit meiner Entscheidung nach über 10 Jahren Einnahme, die Pille abzusetzen. Die Gründe hierfür waren sehr vielfältig. Vor allem aber wollte ich meine andauernde Migräne loswerden und frei sein von den künstlichen Hormonen, die doch mehr den Zyklus und die körperliche Gesundheit beeinträchtigen, als ich es wahrhaben wollte. Außerdem hatte ich den Wunsch die ständigen Wassereinlagerungen in meinem Körper loswerden.


Nachdem meine Entscheidung feststand, setzte ich die Pille schließlich eigenständig ab, in dem Glauben alles würde sich schon von alleine regeln.



Was passierte nach dem Absetzen?

Wie ihr euch wahrscheinlich vorstellen könnt, ist genau das Gegenteil passiert. Allerdings nicht von heute auf morgen. Es war ein langsamer und schleichender Prozess, den ich anfangs gar nicht so richtig mitbekommen habe.


Zum Teil lag dies sicherlich daran, dass nicht nur meine Hormone komplett im Umbruch waren, sondern auch mein komplettes Leben und dies sollte sich leider wohl auch in meinen Haaren wieder spiegeln, denn diese wurden immer stumpfer, glanzloser und das Schlimmste: Sie wurden auch immer weniger. Am Anfang dachte ich, es wäre völlig normal, dass dies passiert, denn ich hatte schon einige Male gelesen, dass durch die Umstellung der Hormone es vor allem am Anfang zu Haarausfall kommen kann.


Eines Tages machte mich meine Kollegin darauf aufmerksam, dass ich ein bisschen aufpassen müsse. Ich fragte sie was sie meinte.

Im selben Moment zeigte sie auf meinen Hinterkopf und mir wurde klar, dass sie meine Haare meinte. Ich war schockiert darüber, denn mir war nicht bewusst, dass es schon so weit gekommen war.

Zuhause schaute ich mit Hilfe von einem Spiegel, wie es um meinen Hinterkopf wirklich bestand. Und tatsächlich schimmerte an einer Stelle meine Kopfhaut durch.



Das Gefühl von Angst und Scham...

Mich überkamen zu diesem Zeitpunkt eine Unmenge an Gefühlen, die ich irgendwie nur Ansatzweise beschreiben kann.

Es war eine Mischung aus Angst, Scham und Hilflosigkeit.

Was sollte ich jetzt tun? Wer kann mir helfen?

Ich war mir ziemlich sicher, dass es mit meinen Hormonen zusammenhängen musste, denn meine körperlichen Probleme beschränkten sich nicht nur auf meinen Haarausfall. Ich war müde, erschöpft, hatte keine Energie, starke PMS, Gewichtsschwankungen, Wassereinlagerungen und nach wie vor Migräne.

Zum ersten Mal fragte ich mich, wie diese ganzen Symptome nur zu Stande kommen konnten und was es heißt wirklich an meiner Gesundheit zu arbeiten.


Ich recherchierte pausenlos im Internet nach ähnlichen Fällen wie mich, kaufte mir Bücher und versuchte alles über Haarausfall herauszufinden, was möglich war. Aussagen wie:" Gegen Haarausfall könne man nichts machen," ignorierte ich, denn diese hätten mich nur entmutigt. Außerdem war ich überzeugt, dass es einfach eine Lösung geben musste.


Auf der Suche nach einer Lösung.

Durch einen glücklichen Zufall stieß ich damals auf eine junge Frau, die genau mit den gleichen Symptomen in der Vergangenheit zu kämpfen hatte wie ich zu dem Zeitpunkt.

Ihre Mission war es, Frauen zu helfen wieder in ihre Balance zu kommen und ganzheitlich an ihrer Gesundheit zu arbeiten.


In der Zeit, in der ich mit ihr zusammen gearbeitet habe, war ich ziemlich schockiert, was ich meinem Körper alles angetan habe. Unser Ansatz war von innen nach außen zu arbeiten. Nur wenn alles wieder im Gleichgewicht ist, können auch meine Haare wieder wachsen, voller werden und wieder glänzen. Themen wie die Schilddrüse, Entgiftung, Ernährung, Nährstoffmängel und Darmgesundheit sind wir zusammen angegangen.


Meiner Energie kam zurück.

Nach und nach kam meine Energie wieder zurück und 90% meiner Symptome verschwanden tatsächlich. Natürlich alles nach und nach, der Zeitraum erstreckte sich über ein halbes Jahr.

Auch der Haarausfall ließ nach und ich konnte das erste Mal so richtig wieder aufatmen. Das Thema beschäftige mich vorher Tag und Nacht und ich war immer damit zu Gange, meine lichteren Stellen zu verstecken.

Im Grunde trug ich jeden Tag einen Zopf, obwohl ich offene Haare eigentlich viel lieber trug.

So vergingen wieder weitere Monate, doch meine lichteren Stellen wollten nicht so wirklich zuwachsen. Das machte mir gelegentlich immer wieder mal Sorgen.

Hat mir No-Poo geholfen?

Auf meinem Weg mit dem Haarausfall probierte ich natürlich auch gefühlt 1000 Shampoos aus. Nicht zuletzt auch, weil meine Kopfhaut super trocken und auch schuppig war.

Natürlich bin ich dann, wie es der Zufall so will, auf Haarweisheiten gestoßen.

Ich fand die Idee, dass Haar wieder frei von all der Chemie zu haben, ziemlich faszinierend. Aber auch das viele Bürsten ließ mich aufhorchen, denn ich hatte das ganze bis Dato immer genau andersrum gehandhabt.

Lieber sehr wenig Bürsten, dann verlieren ich vielleicht auch weniger Haare und das, obwohl ich wusste, dass eine gute Durchblutung der Kopfhaut wahre Wunder bewirken kann.



Meine Kopfhaut verbesserte sich.

Ab dem Zeitpunkt konnte ich es quasi kaum abwarten, bis meine Bürsten ankommen und ich endlich mit der Journey anfangen kann.

Als es dann endlich so weit war, habe ich direkt gestartet und meine Haare gebürstet. Es fühlte sich so, so angenehm an: Eine richtige Kopfhaut Massage.

Und so begann meine Reise immer weniger Shampoo zu benutzen, aber vor allem eins ohne schädliche Inhaltsstoffe. Ich fühlte mich damit besser, da es sich einfach stimmiger angefühlt hat, als von den ein auf den anderen Moment alles wegzulassen. Und es gibt auch einfach ein bisschen Freiheit und nicht dieses Gefühl von „ich muss“. Jeder darf das natürlich so handhaben, wie es sich am besten in der jeweiligen Situation anfühlt.



Auf jeden Fall wusste ich, dass ich jetzt eine Menge Geduld brauchte.

Doch es tat sich schon nach kurzer Zeit etwas. Eine meiner ersten Verbesserungen war, dass der Juckreiz meiner Kopfhaut immer mehr nachgelassen hat. Das war schon einmal ein wunderbares Gefühl, denn das Jucken war einfach so unangenehm. Mit dem Nachlassen des Juckreizes wurde auch die schuppige Kopfhaut immer besser. Heute sind es tatsächlich kaum noch welche. Nur ab und zu, aber das ist denke ich auch normal, denn die Haut erneuert sich ja immer wieder. Auch meine Haarstruktur hat sich enorm verändert, wie die beiden Bilder oben zeigen. Viel mehr Locken und Volumen. :)


Inzwischen sind es ca. 4 Monate in denen ich regelmäßig bürste und so gut wie gar keine Produkte mehr verwende. Mein Haarausfall ist immer besser geworden und Stellen, die sehr leer waren sind wieder voller. Was sich aber vor allem geändert hat ist die Einstellung zu diesem Thema und meine starke Angst, die ich anfangs hatte. Ich habe gemerkt, dass dieser innerliche Stress nachgelassen hat und ich ein ganz anderes Gefühl zu meinen Haaren habe.

Ich sehe sie nicht als selbstverständlich und gebe ihnen wieder viel mehr Liebe.



Unterschiedliche Arten des Haarausfalls


Um besser und schneller herauszufinden, was einem persönlich hilft, ist es wichtig zu analysieren, um welche Art des Haarausfalls es sich handelt. Hier sind ein paar Formen kurz beschrieben.

  1. Androgenetische Alopezi: Diese Form des Haarausfalls betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Bei der eine schrittweise Verringerung der Haardichte aufgrund einer genetischen Veranlagung und einer Empfindlichkeit gegenüber Hormonen erfolgt.

  2. Alopecia areata: Dies ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem Haarfollikel angreift, was zu runden, kahlen Stellen auf der Kopfhaut oder anderen behaarten Körperstellen führt

  3. Telogenes Effluvium: Diese Form des Haarausfalls tritt auf, wenn eine übermäßige Anzahl von Haaren gleichzeitig in die Ruhephase (Telogenphase) übergeht und schließlich ausfällt. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter Stress, Schwangerschaft, eine schlechte Ernährung, Medikamente oder eine Krankheit.

  4. Traktionsalopezie: Dieser Haarausfall tritt auf, wenn das Haar über einen längeren Zeitraum hinweg unter Spannung steht, wie es bei bestimmten Frisuren der Fall ist, bei denen das Haar stark gezogen oder geflochten wird.

  5. Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata totalis und universalis): Dies ist eine fortgeschrittenere Form der Alopecia areata, bei der größere Bereiche der Kopfhaut oder des gesamten Körpers kahl werden können.

  6. Trikotillomanie: Dies ist eine psychische Störung, bei der eine Person zwanghaft ihre eigenen Haare zieht, was zu Haarausfall führt.

  7. Anlagebedingter diffuser Haarausfall: Diese Form des Haarausfalls betrifft in der Regel Frauen und kann zu einer allmählichen Verringerung der Haardichte führen, ohne dass sich kahle Stellen bilden.

  8. Haarausfall durch Medikamente oder Krankheiten: Einige Medikamente, insbesondere Chemotherapie-Medikamente, können Haarausfall verursachen. Darüber hinaus kann Haarausfall auch als Folge von Krankheiten wie Schilddrüsenerkrankungen oder Infektionen auftreten.

Wie ihr seht gibt es eine menge unterschiedliche Gründe, die zu Haarausfall führen können.



Ich möchte dir an dieser Stelle Mut machen

Auf meiner Reise habe ich viele andere Storys anderer Frauen mitbekommen und wie sehr sie unter diesem Thema leiden oder, dass ihnen z.B. schnell die Hoffnung genommen wurde und sie mit einer Diagnose abgestempelt wurden.

Durch meine eigene Erfahrung möchte ich an dieser Stelle einfach Mut machen nicht aufzugeben, denn Haarausfall kann so viele Gründe haben. So bedarf es immer eine richtige Diagnose auch eine sehr umfängliche Untersuchung.


Neben der äußerlichen Pflege habe ich mich auf meinem Weg sehr mit der Gesundheit beschäftigt und mich dadurch viel besser kennen gelernt und vor allem auch herausgefunden was mein Körper braucht und was ihm gut tut. Und wie wichtig es ist, dass unsere Hormone in Balance sind, egal ob es um unsere Geschlechtshormone, Stresshormone oder auch Schilddrüsenhormone sind. Höre hier in die Podcastfolge:



Vor allem hat mir aber auch sehr geholfen im Austausch mit jemanden zu sein, Gefühle und Ängste zu teilen und nicht alleine mit diesem Thema zu da zu stehen.


Ein Weg kann z.B. sein, ein Deep Dive mit der lieben Ute zu machen. Ich glaube ich habe selten jemanden erlebt, die eine so schöne Sicht auf das Thema Haare hat. So kann eine ganz neue Perspektive entstehen, Gefühle und innere Themen können geteilt werden und somit ein viel besserer Blick kreiert werden, welche mögliche Ursache dahinter stecken könnte. So kann dies ein erster Schritt in die richtige Richtung sein der gleichzeitig die enorme Last von den Schultern nehmen kann. Außerdem lernst du dein Haar von einer ganz neuen Seite kennen und vielleicht sogar neu lieben?


372 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page